Jede noch so kleine menschliche Geste ist ein Akt der Gnade, angefangen bei einem selbst.

Ich schreibe diesen Text in Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas. Ich hatte die Gelegenheit, den grössten und schönsten Tempel der Erde zu besuchen: Angkor Wat, ein Ort des Lichts, ein magischer Ort, ein Ort voller Geheimnisse. Aber dann wurde ich auch mit der anderen Realität Kambodschas konfrontiert, mit der Armut, mit seiner absurden Geschichte voller Leid und Grausamkeit. Was mich zutiefst berührt, ist die Freundlichkeit in den Gesichtern und Herzen dieser Menschen, trotz allem. Doch plötzlich kam ich mir lächerlich vor, in der Rolle eines Touristen, vor allem aber in der Rolle meines Lebens mit meinen Problemen, die im Vergleich dazu nur Kleinigkeiten sind. Vielleicht ist es ein Gefühl, das wir alle haben, wenn wir mit so viel Elend und Armut konfrontiert sind. So dass wir uns fast verlegen und schuldig fühlen und das Gefühl haben, dass wir nichts tun können, um der Welt zu helfen. Ich brauchte ein paar Tage, um diese Gedanken und Gefühle zu verarbeiten. Ich habe viel Yoga zu praktiziert, habe an heiligen Orten meditiert und viel mit den Einheimischen und mit meinem Mann gesprochen. Langsam fing ich an, die Realität zu akzeptieren, alles aus einer anderen Perspektive zu sehen, was nicht bedeutet, das Geschehene gutzuheißen. Jeder von uns kann auf seine eigene kleine Weise etwas tun, um diese Erde zu heilen, ohne sich mit den Gesten anderer Menschen zu vergleichen. Jede kleine menschliche Handlung in unserem Leben, bei der Arbeit, in der Familie und mit Freunden zählt und macht einen Unterschied. Jeder von uns hat die Macht, das Leiden der Erde zu transformieren und ihre Energien zu erheben. Für mich sind die Schlüsselwörter Mitgefühl, Liebe, Freundlichkeit, Großzügigkeit, Demut, Glaube, Ehrlichkeit, Wahrheit, Geduld und Vergebung. All dies beginnt bei sich selbst. Je mehr wir uns nach innen wenden und Licht in die dunkle Kammer bringen, desto näher kommen wir unserer wahren Essenz, der Liebe, der mächtigsten Heilenergie im Universum.


Danke, dass du da bist, dich liebst und mit deinem Sein diese Welt zu einem schönerem Ort machst.


„Wir fühlen, dass alles, was wir tun, nur ein Tropfen ist im Ozean. Aber wäre dieser Tropfen nicht, so würde er den Ozeanen fehlen." Mutter Teresa von Kalkutta

In Liebe,

Maria Grazia

Maria Grazia Stomeo
Soul Life Coach, Shaman & Yoga Teacher

Photos by
Albert Caruso & Thomas Hadorn
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