Liebe ist Leben!

Ende Juli sind wir nach einem Sabbatical nach Hause zurückgekehrt. Tom und ich haben uns die Zeit für uns selbst genommen, um uns vom Alltag zu lösen, um zu reflektieren, um uns zu verändern und um Orte zu besuchen, die uns schon lange am Herzen liegen. Es war ein echtes Abenteuer, voller schöner, aber auch intensiver Momente, vor allem auf emotionaler Ebene. Sowohl Tom als auch ich lieben es, die Welt zu entdecken, noch bevor wir uns kennen gelernt haben.

Tatsächlich haben wir beide Solo-Rucksackreisen in verschiedene Länder und Kulturen unternommen. Während dieser Reise haben wir angesichts all der Erfahrungen, die wir gemacht haben, viel reflektiert und diskutiert und dabei beide zwei Faktoren erkannt, die uns sehr wichtig sind.

Reisen bedeutet für uns zu erleben, zu respektieren, neugierig zu sein, zu lernen, flexibel zu sein, mit dem Flow fliessen, mehr zu spüren und weniger denken, unser Herz zu öffnen und uns auf menschlicher Ebene weiterzuentwickeln. Zweitens bereichern Begegnungen und der Austausch mit anderen Menschen und Kulturen (und das immer, auch im täglichen Leben) unser Leben und sind echte Souvenirs, die für immer in unseren Herzen verankert bleiben.Tatsächlich haben uns mehrere Leute gefragt, was das schönste Erlebnis unserer Reise war. Sicherlich haben wir großartige Orte mit kulturellen Schönheiten und atemberaubender Natur gesehen. Aber das sind Erlebnisse, die man mit einem Bild festhalten und teilen kann. Die besten Momente jedoch lassen sich nicht einfangen, sie sind wie die Schmetterlinge im Bauch, die wir alle mindestens einmal in unserem Leben spüren durften :). Die schönsten Momente waren für beide, ohne sich vorher einig zu sein, die Begegnungen mit unterschiedlichen Menschen, insbesondere mit den Kindern des Waisenhauses in Indien. So gesagt mag es „kitschig“ erscheinen, ist es aber nicht. Es waren erfüllte, aufregende und wichtige Tage. Auch heute noch, während ich dies schreibe, ist mein Herz erfüllt.

Ich unterstütze dieses Waisenhaus seit etwa 7 Jahren und seit einigen Jahren hatte ich den Wunsch, persönlich dorthin zu gehen, insbesondere nach der Pandemie und vielleicht auch, weil wir selbst keine Kinder haben. Obwohl ich mehr als 10 Mal in Indien war, konnte ich noch nie dorthin, auch weil es nicht einfach ist, dorthin zu gelangen und außerdem ist es ein sehr armer Teil Indiens und es gibt kulturelle Unterschiede in Bezug auf Frauen, die nicht unterschätzt werden sollten.

Nach einer ewigen Reise kamen wir an und vom ersten Moment an war jede Sekunde, jeder Zweifel, jeder Cent nicht nur wert, sondern wir erhielten ein Geschenk, so groß wie das Universum. Wir waren buchstäblich in einer Art Trance. Diese Kinder leben auf eine sehr einfache Art und Weise, man kann es nicht glauben. Aber trotz ihrer traurigen Geschichte und dem Grund, warum sie ins Waisenhaus kamen, konnte man die Lebensfreude, diese pure Energie in der Luft atmen. Wir hatten die Gelegenheit, bei ihnen zu sein, ihnen bei den Hausaufgaben zu helfen und schließlich hatte ich die Gelegenheit, einen Yogalektion zu unterrichten … nun, ich glaube, ich war noch nie so aufgeregt während eines Unterrichtes. 50 Kinder, eines schöner als das andere, warten auf Anweisungen von mir, einer Nicht-Inderin (im Herzen sicherlich:). Was uns am meisten berührte und meine Augen noch immer zum Weinen bringt, war ihr Bedürfnis nach Liebe und Nähe. Wir haben es vom ersten Tag an gespürt. Tatsächlich hatten wir Süßigkeiten für sie, die sehr geschätzt wurden. Aber sie waren mehr an unserer Aufmerksamkeit, unserer Zuneigung und unserer Liebe interessiert. Dieses Liebesbedürfnis, hat uns berührt, überwältigt und gleichzeitig hat es uns sehr viel Energie gegeben.

Eigentlich wissen wir alle, dass vor allem Kinder, ältere Menschen und Kranke Fürsorge, Liebe und Aufmerksamkeit brauchen. Aber gibt es ein Zeitalter, eine Phase, in der das alles nicht mehr nötig ist? Ich glaube es überhaupt nicht. Ich glaube stattdessen, dass die Mauern um unsere Herzen abgebaut werden sollten, dies mit viel Liebe und Achtsamkeit.

Wir alle verdienen es, immer und jeden Tag Liebe zu geben, zu empfangen und zu erfahren. Es gibt Tage, an denen es einfacher ist, und Tage, an denen wir zu sehr mit unseren Gedanken, Pflichten und Herausforderungen des Lebens beschäftigt sind. Manchmal reicht jedoch sehr wenig. Schon ein Lächeln in die manchmal dunkle Innenwelt oder ein Lächeln in Richtung des stirnrunzelnden Nachbarn kann Wunder bewirken.

Lass uns alle mehr aufmerksam und präsent sein, uns und dem Nächsten gegenüber. Dies ist ein wichtiger Schritt und Anfang für eine liebevolle und bewusste Welt.

„Es ist allgemein anerkannt, dass Kinder Liebe brauchen aber ab welchem Alter sollten Menschen aufhören, sie zu brauchen? Das tun wir nie. Wir brauchen Liebe, um glücklich zu leben, genauso wie Sauerstoff."

Marianne Williamson

Ich würde gerne deine Definition von Liebe sammeln. Wer möchte, kann mir gerne schreiben. (Für diejenigen, die anonym bleiben wollen, werde ich nur die Anfangsbuchstaben veröffentlichen).

In Liebe,

Maria Grazia

Maria Grazia Stomeo
Soul Life Coach, Shaman & Yoga Teacher

Photos by
Albert Caruso & Thomas Hadorn
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